IN DEN LETZTEN AUGUSTTAGEN BEGANN DIE WEINLESE, SO DASS EINE GENAUERE EINSCHÄTZUNG DES JAHRGANGS 2023 MÖGLICH IST.
Leider zeichnen die Weinberge ein düstereres Bild als die Räumlichkeiten. Zu dem auffälligen Produktionsrückgang durch die Ausbreitung des Falschen Mehltaus im Juni kamen die heftigen Hagelstürme im August, die die Weinberge im Norden und in der südlichen Mitte wiederholt trafen. Die Schadensbilanz spricht für sich: Der italienische Weinbau wird einen starken Mengenrückgang verzeichnen, denn es werden nur 43/44 Mio. hl erzeugt, verglichen mit den 49/50 Mio. hl eines typischen Jahres.
Die größten Verluste gibt es in Venetien (in einigen Prosecco-Gebieten), in den Abruzzen (Montepulciano), in Apulien (Primitivo) und in der Basilikata (Aglianico). Tragisch ist auch die Situation der ökologisch bewirtschafteten Weinberge, die in einigen Fällen einen Rückgang von 80 % gegenüber einem normalen Jahr verzeichnen. Nicht einmal in der Toskana gibt es Grund zur Freude, wo Schätzungen von einem Einbruch im Vergleich zum Jahrgang 2020 sprechen, der als der ungünstigste der letzten Jahrzehnte gilt. Ein verzweifeltes Bild bietet sich für die biologisch angebauten Vermentino- und Sangiovese-Trauben (in den DOCG-Gebieten Chianti und Chianti Classico), bei denen in einigen Gebieten die Ernte völlig gefährdet ist.

